WordPress Sicherheit ist für jede Website entscheidend, doch viele Betreiber unterschätzen die Risiken. Dabei lassen sich die meisten Angriffe mit einfachen Maßnahmen verhindern – ganz ohne technisches Fachwissen.
In diesem Guide erfährst du, wie du deine WordPress-Website effektiv schützt und welche 12 wichtigsten Maßnahmen du unbedingt umsetzen solltest.
Warum ist WordPress Sicherheit so wichtig?
WordPress ist mit einem Marktanteil von über 40 % das weltweit am häufigsten genutzte Content-Management-System. Diese Popularität macht es jedoch auch zu einem bevorzugten Ziel für Cyberkriminelle. Aktuelle Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit effektiver Sicherheitsmaßnahmen:
- Anstieg der Sicherheitslücken: Im Jahr 2024 wurden insgesamt 7.966 Sicherheitslücken (Quelle: Patchstack.com) in WordPress registriert, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den Vorjahren darstellt.
- Verteilung der Schwachstellen: Von diesen Sicherheitslücken entfielen 96 % auf Plugins, 4 % auf Themes. Dies unterstreicht erneut die Bedeutung, insbesondere Plugins regelmäßig zu aktualisieren und sorgfältig auszuwählen.

- Häufigste Angriffsarten: Cross-Site-Scripting (XSS) war 2024 die am häufigsten gemeldete Schwachstelle, gefolgt von Cross-Site-Request-Forgery (CSRF) und unzureichender Zugriffskontrolle.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass unzureichende Sicherheitsmaßnahmen nicht nur zu Datenverlust und Malware-Infektionen führen können, sondern auch das Risiko bergen, dass deine Website von Suchmaschinen wie Google abgestraft oder von Hosting-Anbietern gesperrt wird. Die gute Nachricht ist jedoch: Mit gezielten Maßnahmen kannst du deine Website effektiv schützen.
Die 12 wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen für WordPress
1. Setze auf sicheres WordPress Hosting
Die Wahl des richtigen Hostings ist die Grundlage für eine sichere Website. Ein guter Hosting-Anbieter bietet nicht nur schnelle Ladezeiten, sondern auch integrierte Sicherheitsfunktionen, die deine Website gegen Angriffe schützen. Insbesondere Auf WordPress Hosting spezialisierte Anbieter wie raidboxes oder SiteGround sichern deine Website von Haus aus.
Darauf solltest du bei einem sicheren Hosting achten:
Weitere gute Hosting-Anbieter für WordPress-Sicherheit sind beispielsweise Kinsta oder All-Inkl*.
Falls du bereits einen Hosting-Anbieter hast, überprüfe, ob er die genannten Sicherheitsfeatures bietet. Andernfalls könnte sich ein Wechsel lohnen, um deine Website langfristig abzusichern.
2. Wähle sichere Passwörter und Benutzernamen
Eine der häufigsten Ursachen für gehackte WordPress-Websites sind schwache Passwörter und unsichere Benutzernamen. Viele Nutzer verwenden immer noch „admin“ als Benutzernamen und einfache Passwörter wie „123456“ – ein gefundenes Fressen für Hacker.
Falls du wissen möchtest, wie du dein WordPress-Login zusätzlich absichern kannst, findest du hier eine ausführliche Anleitung zur Passwortsicherheit in WordPress.
3. Nutze die neueste PHP-Version

PHP ist die Grundlage von WordPress und spielt eine entscheidende Rolle für die Sicherheit und Geschwindigkeit deiner Website. Veraltete PHP-Versionen enthalten oft bekannte Sicherheitslücken. Hacker nutzen diese Schwachstellen gezielt aus, um sich Zugriff auf Websites zu verschaffen oder Schadcode einzuschleusen.
Neben der Sicherheit profitiert auch die Performance: Neuere PHP-Versionen arbeiten effizienter und machen deine Website spürbar schneller. Viele Plugins und Themes setzen außerdem eine aktuelle PHP-Version voraus, damit sie fehlerfrei funktionieren. Falls du nicht sicher bist, welche PHP-Version du verwendest oder wie du ein Update durchführst, findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in meinem Beitrag zu PHP aktualisieren.
4. Aktiviere SSL-Verschlüsselung
Der Schutz deiner Daten beginnt bereits bei der Übertragung zwischen dem Browser deiner Besucher und deinem Server. Mit einem aktivierten SSL-Zertifikat wird diese Verbindung verschlüsselt, wodurch sensible Informationen wie Login-Daten oder Kundendetails sicher übertragen werden.
HTTPS ist nicht nur ein wichtiges Sicherheitsmerkmal, sondern auch ein Signal an Suchmaschinen, dass deine Website vertrauenswürdig ist – ein Faktor, der sich positiv auf dein Ranking auswirken kann.
Heutzutage bieten viele Hosting-Anbieter kostenlose Zertifikate, beispielsweise von Let’s Encrypt, an, sodass es oft ganz unkompliziert ist, die eigene Domain auf HTTPS umzustellen. Falls du detaillierte Schritte zur Einrichtung benötigst, kannst du in meinem weiterführenden Beitrag nachlesen, wie du dein SSL-Zertifikat installieren kannst.
5. Nutze einen individuellen Datenbank-Präfix

Jede WordPress-Installation nutzt eine MySQL-Datenbank, in der alle wichtigen Inhalte, Einstellungen und Benutzerdaten in Tabellen gespeichert werden. Standardmäßig beginnen die Tabellennamen mit dem Präfix „wp_“, was Hackern eine Angriffsfläche für SQL-Injection bietet – eine Technik, bei der schädlicher Code in die Datenbank eingeschleust wird.
Durch die Änderung des Datenbank-Präfixes auf eine individuelle Zeichenkombination erschwerst du es Angreifern, gezielt WordPress-Datenbanken anzugreifen. Statt „wp_users“ könnte deine Tabelle beispielsweise „xyz123_users“ heißen, was automatisierte Angriffe ins Leere laufen lässt.
Falls du bereits eine bestehende WordPress-Website betreibst, solltest du die Änderung mit Vorsicht durchführen, um keine Datenbankfehler zu riskieren.
6. Begrenze die Login-Versuche
Hacker versuchen oft mit sogenannten Brute-Force-Angriffen, sich Zugang zu deiner Website zu verschaffen. Dabei testen sie automatisiert unzählige Kombinationen aus Benutzernamen und Passwörtern auf deiner Login-Page, bis sie die richtigen Zugangsdaten gefunden haben. Mit klug gewählten Benutzernamen und Passwort kannst du die Arbeit für die Hacker-Bots schon mal deutlich erschweren.
Da WordPress standardmäßig keine Begrenzung für Login-Versuche hat, können diese Attacken ungehindert stattfinden. Durch das Begrenzen von Login-Versuchen kannst du solche Angriffe effektiv abwehren. Nach einer bestimmten Anzahl fehlerhafter Logins wird die IP-Adresse des Angreifers vorübergehend oder dauerhaft gesperrt.
Eine einfache Möglichkeit, dies umzusetzen, ist die Nutzung eines Plugins wie Limit Login Attempts.
7. Aktivieren Zwei-Faktor-Authentifizierung

Selbst mit einem starken Passwort besteht immer das Risiko, dass es in falsche Hände gerät – sei es durch Phishing, Datenlecks oder Malware. Ein zusätzlicher Schutzmechanismus ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Dabei benötigst du neben deinem Passwort einen zweiten Bestätigungscode, der beispielsweise per App oder SMS generiert wird.
Viele große Plattformen setzen längst auf 2FA, um unbefugte Zugriffe zu verhindern – und dasselbe kannst du für deine WordPress-Website tun. Mit Plugins wie Google Authenticator, Wordfence Login Security oder WP 2FA lässt sich die Zwei-Faktor-Authentifizierung schnell einrichten. Selbst wenn jemand dein Passwort herausfindet, bleibt der Login ohne den zusätzlichen Bestätigungscode blockiert.
Diese Methode ist eine der effektivsten Schutzmaßnahmen gegen unbefugte Zugriffe und sollte für jede WordPress-Website aktiviert werden.
8. Verwende sichere Plugins und Themes

Plugins und Themes erweitern die Funktionalität und das Design von WordPress, können aber auch ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Die meisten Angriffe auf WordPress-Websites erfolgen durch unsichere oder veraltete Erweiterungen. Vor allem Plugins aus unsicheren Quellen oder nicht mehr gepflegte Themes können Hackern eine einfache Angriffsfläche bieten.
Um deine Website vor solchen Bedrohungen zu schützen, solltest du nur Plugins und Themes aus vertrauenswürdigen Quellen installieren. Dazu gehören das offizielle WordPress-Plugin-Verzeichnis, renommierte Anbieter wie Envato (ThemeForest, CodeCanyon) oder bekannte Premium-Plugins direkt vom Hersteller. Achte darauf, dass die Erweiterungen regelmäßig aktualisiert werden, eine hohe Anzahl an Installationen haben und gute Bewertungen erhalten.
Wenn du unsicher bist, ob ein Plugin oder Theme noch sicher ist, kannst du ein Sicherheits-Plugin wie Wordfence oder Sucuri nutzen, um mögliche Schwachstellen zu erkennen. Eine sorgfältige Auswahl und regelmäßige Updates sind der beste Schutz vor Sicherheitslücken.
9. Deinstalliere ungenutzte Plugins / Themes
Viele WordPress-Nutzer deaktivieren Plugins oder Themes, lassen sie aber weiterhin installiert. Das Problem dabei: Auch deaktivierte Erweiterungen bleiben als potenzielle Sicherheitsrisiken in deinem System bestehen. Falls ein nicht genutztes Plugin oder Theme eine bekannte Schwachstelle hat, kann es trotzdem von Angreifern ausgenutzt werden – selbst wenn es deaktiviert ist.
Daher solltest du regelmäßig prüfen, welche Plugins und Themes du tatsächlich benötigst, und alle ungenutzten Erweiterungen vollständig löschen. Besonders wichtig ist es, nicht mehr unterstützte oder seit Jahren nicht aktualisierte Plugins zu entfernen, da diese oft kritische Sicherheitslücken enthalten.
Falls du Plugins oder Themes solltest du nur dann installieren, wenn sie wirklich gebraucht werden. Ein schlankes WordPress-System ist nicht nur sicherer, sondern auch schneller und weniger fehleranfällig.

10. Führe regelmäßige Updates durch
Die häufigste Ursache für gehackte WordPress-Websites sind veraltete WordPress-Versionen, Plugins und Themes. Viele Angriffe erfolgen über bekannte Sicherheitslücken, die in neueren Versionen bereits geschlossen wurden. Wer Updates vernachlässigt, setzt seine Website also unnötigen Risiken aus.
Durch das regelmäßige Aktualisieren von WordPress und Plugins stellst du sicher, dass Sicherheitslücken schnell geschlossen werden und deine Website stabil bleibt. WordPress bietet eine automatische Update-Funktion, die du aktivieren kannst, um kritische Updates sofort einzuspielen.
Allerdings könnte ein automatisch eingespieltes Update deine WordPress Website zusammenbrechen lassen. Wenn du nicht jeden Tag deine Seite überprüft, stellst du vielleicht erst nach Tagen fest, dass sie nicht erreichbar ist oder nicht alles richtig funktioniert. Daher empfehle ich dir die automatische Aktualisierung mit Vorsicht einzusetzen. Aktiviere sie am besten nur für Plugins, die nicht so tief in die Struktur der Seite greifen.
11. Erstelle regelmäßig Backups

Selbst mit den besten Sicherheitsmaßnahmen gibt es keine 100%ige Garantie, dass deine Website niemals Opfer eines Angriffs wird. Ein technischer Fehler, eine fehlerhafte Plugin-Aktualisierung oder ein Hackerangriff – all das kann deine Website beschädigen oder Daten unwiderruflich löschen. Ohne ein aktuelles Backup kann es im schlimmsten Fall Stunden oder sogar Tage dauern, bis deine Website wiederhergestellt ist.
Regelmäßige Backups sind daher ein essentieller Bestandteil deiner Sicherheitsstrategie. Viele Hosting-Anbieter erstellen tägliche Sicherungen, doch es ist ratsam, zusätzlich eigene Backups anzulegen. Besonders einfach geht das mit Plugins wie UpdraftPlus. Diese Tools ermöglichen automatische Sicherungen und eine einfache Wiederherstellung deiner Website mit nur wenigen Klicks.
12. Nutze Firewall und Malware-Scanner
Hackerangriffe laufen oft automatisiert ab. Sie scannen das Internet nach Sicherheitslücken und versuchen, Schadsoftware einzuschleusen. Eine Web Application Firewall (WAF) erkennt solche Angriffe frühzeitig und blockiert verdächtige Aktivitäten, bevor sie Schaden anrichten können.
Ein weiteres wichtiges Sicherheits-Feature ist ein Malware-Scanner, der deine Website regelmäßig auf schädlichen Code überprüft. Falls eine Infektion festgestellt wird, kannst du schnell reagieren, bevor größere Schäden entstehen oder deine Website auf eine Blacklist gerät.
Empfehlenswerte Sicherheitslösungen sind:
- Wordfence (umfassender Schutz mit Firewall & Malware-Scanner)
- Sucuri Security (Cloud-basierte Firewall mit Echtzeit-Überwachung)
- iThemes Security (Schutzmaßnahmen zur Absicherung der WordPress-Installation)
- Ninja Firewall (leichte und leistungsstarke WAF speziell für WordPress)
Mit einer Kombination aus Firewall und Malware-Scanner kannst du viele Angriffe bereits im Vorfeld abwehren und deine Website langfristig schützen.
Weitere Sicherheits-Tipps für Fortgeschrittene
Wenn du deine WordPress-Website noch weiter absichern möchtest, gibt es einige zusätzliche Maßnahmen, die besonders für technisch versierte Nutzer sinnvoll sind.
Ein wichtiger Punkt ist die Konfiguration von Sicherheits-Headern. Mit Headern wie Content Security Policy (CSP) oder X-Frame-Options kannst du verhindern, dass externe Skripte unerlaubt auf deine Website zugreifen oder deine Inhalte in fremden iFrames geladen werden. Diese Einstellungen kannst du direkt in der .htaccess-Datei oder mit einem Sicherheits-Plugin setzen.
Ein weiteres Risiko stellt die XML-RPC-Schnittstelle dar, die standardmäßig in WordPress aktiv ist. Diese Funktion wird selten benötigt, bietet aber Angreifern eine Möglichkeit für Brute-Force-Angriffe oder DDoS-Attacken. Falls du XML-RPC nicht nutzt, solltest du sie deaktivieren, zum Beispiel mit dem Disable XML-RPC-Plugin.
Für noch mehr Schutz kannst du außerdem den Zugriff auf den wp-admin-Bereich durch eine IP-Whitelist einschränken. So können sich nur bestimmte IP-Adressen in dein WordPress-Backend einloggen – eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, um unbefugte Zugriffe zu verhindern.
Fazit
Die Sicherheit deiner WordPress-Website sollte keine Nebensache sein. Angriffe passieren täglich und betreffen nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine Websites und Blogs. Doch mit den richtigen Maßnahmen kannst du deine Website effektiv vor Hackern schützen – und das oft mit nur wenigen Klicks.
Indem du ein sicheres Hosting wählst, regelmäßig Updates durchführst, starke Passwörter verwendest und Login-Versuche begrenzt, verhinderst du bereits die meisten gängigen Angriffe. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Backups, Firewalls und Zwei-Faktor-Authentifizierung bieten eine weitere Schutzebene und sorgen dafür, dass deine Website auch im Notfall schnell wiederhergestellt werden kann.
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